Zentralisierte Zertifizierung in der außerklinischen Intensivpflege

Artikel aus DIGAB-magazin (Ausgabe 01.2024)

Einheitliche Standards und Durchführung. In der außenklinischen Intensivpflege hat sich ein wesentlicher Wandel in der Zertifizierung von Basiskursen vollzogen.

Früher variierten die Regelungen stark und hingen von den unterschiedlichen Curricula ab, die wiederum verschiedene Anforderungen an die Bildungsanbieter stellten. Nun wurde ein einheitliches Curriculum etabliert, das von führenden Fachgesellschaften und Verbänden wie der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) e.V., dem Kompetenz Netzwerk Außerklinische Intensiv- und Beatmungspflege (KNAIB) e.V., dem Intensivpflegeverband Deutschland (IPV) e.V. und dem Competenz Netzwerk außerklinischer Intensivpflege (CNI) e.V. übereinstimmend beschlossen wurde.

Dieses Vorgehen gewährleistet einheitliche formale Kriterien und eine erhöhte Transparenz. Besonders hervorzuheben ist, dass auch die Rahmenempfehlungen des GKV- Spitzenverbandes auf das Curriculum der Fachgesellschaften Bezug nehmen, wobei die Inhalte selbst nur in Grundzügen beschrieben werden.

Neugestaltung der Zertifizierungsvorgänge

Der Prozess beginnt für Bildungsanbieter mit einer Online-Registrierung auf der Plattform Certi.Care, wo sie notwendige Unterlagen herunterladen und hochladen können. Diese Unterlagen müssen ausgefüllt eingereicht werden, um die Anerkennung für die Durchführung der Basis- und Expertenkurse zu erhalten. Nach der Einreichung der Unterlagen erfolgt eine Überprüfung durch ein Gutachterteam nach dem Vier-Augen-Prinzip. Diese Bewertung umfasst unter anderem die Überprüfung der Qualifikationen der Referierenden sowie der eingereichten Prüfungsfragen für die Lernzielkontrollen, die nach jedem Kurs erforderlich sind.

Erteilung und Verwaltung von Zertifikaten

Nach erfolgreichem Abschluss der Kurse übermittelt der Bildungsanbieter die Antragsunterlagen für die Ausstellung der Zertifikate an die Teilnehmenden. Ein Laufzettel dokumentiert sowohl theoretische als auch praktische Lernphasen und garantiert das Zertifikat bei erfolgreichem Kursabschluss.

Im Unterschied zu früheren Verfahren, bei denen Teilnehmende ihre Zertifikate selbst beantragten, ermöglicht das neue System eine Weitergabe der Zertifikate für Überprüfungen durch Behörden, Kostenträger sowie Bildungsanbieter und Arbeitgeber.

Vorteile der zentralen Überprüfung der Zertifikatechtheit

Ein bedeutender Vorteil des revidierten Systems ist die Möglichkeit einer zentralen Überprüfung der Echtheit von Zertifikaten über eine für jedes Zertifikat vergebene Identifikationsnummer. Dies erhöht sowohl die Transparenz als auch die Sicherheit bezüglich der tatsächlich durchgeführten Kurse. Teilnehmende können die Zustimmung zur Weitergabe ihrer Daten jederzeit widerrufen, was einen zusätzlichen Schutz ihrer persönlichen Informationen bietet.

Das neue System der zentralisierten Zertifizierung und Echtheitsprüfung stellt somit einen bedeutenden Fortschritt in der Standardisierung und Qualitätssicherung in der außenklinischen Intensivpflege dar und verspricht eine effektivere und transparentere Handhabung professioneller Weiterbildung in diesem wichtigen medizinischen Fachbereich.

Wer Fragen zu den vergangenen DIGAB-Kursen hat, wendet sich bitte an die Certi.Care GmbH.
Alle Informationen finden Sie unter: www.certi-care.net

Kira Nordmann
1. Vorsitzende KNAIB e.V.
Geschäftsführerin Certi.Care GmbH

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